Tuesday 13 May 2014

Jenuch is Jenuch

Liebe Gemeinde!
So darf ich euch doch nennen? An den Postings sehen wir, dass ihr unsere Reise begleitet, schön. Interessante Art zu Reisen, jeden Schritt der Welt gleich kund zu tun.
Also hiermit tun wir kund:
Wir starteten um 9:30 in Vieste. Das Ziel ist Montenegro. Zirka 110 Meilen, wenn man genau drauf fahren kann, aber, wie die Gemeinde schon weiss, der Wind in der Adria bläst direkt auf die ...., genau.
Also haben wir den Tag mit herumtümpeln verbracht. Die Ersten Stunden fuhren wir durch die Verkehrstrennungszonen, was uns freute, das wollen wir nicht in der Nacht erleben (denkste aus jetziger Sicht). Googelt halt alle Begriffe die euch nicht klar sind. Große Boote ist das Stichwort.
Was gab's zum Essen ( auch das war eine wichtige Frage, die uns immer gestellt wird). Also einen Fisch. Aber was für einen? Wir denken, es war ein Branzzino. Nicht geschuppt, nicht ausgenommen und nicht filetiert.

Also das muss erledigt werden.
Und das hat Jürgi daraus gezaubert.
Und dann wurde verlangt, dass wir mehr Bilder posten. Hiermit tun wir das.
Und noch ein bisschen Bericht, was so passierte. Das Fischen: Heute schlug die Angel zweimal an-Catch of the day: Zwei Neilonsackerln. Aber die Angel rauscht aus wie echt. Jürgen konnte sich schon nicht mehr halten vor Lachen. Naja, irgendwann wird da wohl ein Fisch dran sein!
Jürgen hatte Frühschicht also von 22 Uhr bis 2 Uhr. Es darf damit um zirka 20 Uhr schlafen gegangen werden. Ein kurzes Mützerl und dann beginnt die Erste Schicht. Ich lag genau zwei Minuten in der Koje als mich ein wirklich lauter Bums wieder aufweckt. Was war das? Ich springe auf und renne hinauf. Jürgen sieht mit der Taschenlampe am Heck noch eine großen Baumstamm davon schwimmen. Den haben wir wohl gerammt. Um 2 Uhr früh begann dann meine Schicht. Jürgen hat berichtet, dass uns kleine Delfine begleiten. Ich hab keine gesehen, einmal ein "Schnaub". Jürgen hat noch  von einem Fischerboot berichtet, das ihn ein bissi sekkiert hat.
Meine Schicht begann ruhig. Nix besonderes, gähn, so zu sagen. Dann hat mich eine sehr schnelle Fähre gequält. Zweimal musste ich wenden bis ich kapiert hab wo das Ding hin will. Anstrengend. Delfine: Nada, nix
 Um sechs war dann ich wieder dran zum liegen! Ah, das tut gut. Um acht waren wir wieder beide an Deck. Die Delfine waren immer noch da. Ich dürfte sie einfach nicht gesehen haben.
Mittlerweile haben wir neun Stück gezählt, die uns seit 10 Stunden begleiten, fad nicht? Kurz vor der Grenze zu Montenegro waren sie dann weg, man munkelt, dass bei zwei von ihnen die Papiere nicht in Ordnung waren.
 
 Der geschulte Seemann erkennt am nächsten Bild nicht nur den Blister, die Montenegrische Flagge, sondern auch das Flaggen Q für einklarieren, gute Seemannschaft, das ist uns wichtig. Dem nicht Seemann ist's eh' wurscht.
Nachdem ich mit dem Schmieren von Sonnenschutz nicht mehr nachgekommen bin habe ich zu Pflaster und Isolierband gegriffen. (nächstes Bild)
 Ach ja, ein Gschichtl: Wir haben einen Erste Hilfe Koffer, der für eine Firma ab 20 Personen reicht, wir haben einen 10 stündigen Erste Hilfe Kurs absolviert, Jürgen kann Wunden nähen (My hat's ihm gezeigt) ich kann eine Infusion setzen (Evi hat's mir zumindest theoretisch erklärt), wir haben Medikamente mit denen man eine Kleinstadt wieder gesund machen kann ABER: jeden Tag blutet einer von uns zwei irgendwo, weil man sich dauernd irgendwo weh tut. UND WAS HABEN WIR NICHT MIT: Kein einziges scheissendreck PFLASTER, kein Pflaster an Board. Glaubt man nicht, oder?


 Gegen Abend haben wir noch ein Naturphänomen erlebt. Eine unglaubliche Wolkenwalze kam auf uns zu. Und? was ist das jetzt? Sturm, Regen, Flaute? Keine Ahnung. Es war eine Böenwalze, die uns kurzzeitig Wind von bis zu 16 Knoten (ein schöner Segelwind) brachte. Nach 20 Minuten war der Zauber vorbei, wieder Wind wie davor, fast nix. 


Den Rest der Nacht und den Tag war dann ganz guter Wind, meistens aus der falschen Richtung. Um zirka 17 Uhr haben wir dann eingepackt und sind mit dem Motor die letzte Stunde nach Montenegro eingelaufen. Zuerst an die Zollmole zum einklarieren und jetzt sind wir in Herceg Novi.
To be continued.