Tuesday 27 May 2014

Olympisches Fieber


Um sechs wollte ich aufstehen um laufen zu gehen. Wir wollen um halb acht los nach Olympia. Mit unserem Raumwunder Peugeot 107. Viertürer, Kopffreiheit ohne Ende und ein geräumiger Kofferraum – oder so ähnlich.
My und Jay haben ihn gestern noch getestet und sind dabei in eine Schafsherde geraten.
 
 
Leider habe ich beim Laufen keinen Fotoapparat mit. Am wunder schönen Sandstrand steht ein ziemlich klappriger Pickup. In der Nähe riecht man, dass es Äpfel sind, die in Kisten auf den Verkauf warten. Davor steht, was ist das? Ein 90x180er Bett. 40 cm hoch. Passt eigentlich gar nicht auf das kleine Auto. Das Bett ist genau Richtung Sonnenaufgang ausgerichtet und darauf, unter einer dicken Decke liegt der Gemüseverkäufer und schnarcht. Nur eine Zehe schaut heraus. Ein sehr lustiger Anblick. Leider muss ich mir beim Laufen wieder einen „Der tuat nix“ Stock suchen. Frei laufende, bellende Hunde machen das notwendig. Der Stock hält sie ab.

Und dann geht’s los zu diesem Geschichtsträchtigen Platz. Wir wollen früh dort sein, damit wir nicht von den Busmassen und der Hitze erdrückt werden. Sechs Euro Eintritt und wir sind drin. Viele Steine. An manchen Stellen wird fleißig ausgegraben und geschaufelt. Die, die an der Uni Wien Archäologie studieren und man von weitem erkennt, die sind hier und überwachen das. Wir hätten uns einen Audioguide gewünscht. Außerdem finden wir, dass sich die Griechen um diese weltbekannte Stätte ein bisschen zu wenig kümmern. Ein paar Tafeln stehen herum. Aber zum Beispiel an der Stelle, an der das olympische Feuer auch heute noch entzündet wird steht nichts. Wir haben zufällig einen Reiseführer belauscht, der das seiner sehr interessierten Klasse erzählt hat. Gääähn!
Trotzdem einen Besuch wert, wir empfehlen es auch weiter. Hans, du kannst getrost hinfahren, es ist sehenswert. Dann ging‘s mit einem Zwischenstopp bei Lidl zurück zum Boot. Das Auto wurde einem Beladungstest unterzogen.




 
Als wir im Hafen um die Ecke biegen war es schon da, das Erste Kreuzfahrtmonster. 12 Stöcke hoch. Das höchste Haus in Katakolon hat drei Stockwerke. Wir haben Hunger und gehen in die Stadt. Die lebt plötzlich. Gestern war alles verschlafen und ruhig. Heute steppt der Bär. Jedes Geschäft hat offen. Und schon wieder: Ein Pelzgeschäft. Wer kauft hier Pelze? Wir nicht wir wollen Pita Essen. Das Kebap der Griechen. Das kleine Lokal ist darauf ausgerichtet sehr schnell zu servieren. Es ist das Stammlokal der Besatzung der MSC. Die wollen anscheinend Abwechslung. 80% der Gäste in verschiedenen Uniformen haben ein MSC Schild auf der Brust. Ein paar, so sind wir uns einig, arbeiten nicht mit Gästekontakt. Ihre Overalls sind auffällig schmutzig. Die ganze Stadt quirlt. Leider zieht das gequirlle auch bettelnde Kinder an. Das ist kein netter Anblick. Wir rätseln ob das organisiert, freiwillig, oder von den Eltern getriebenes Betteln ist. Wir diskutieren und glauben, dass es besser ist ihnen nichts zu geben.
Als das zweite Schiff, die Costa Magica im Anmarsch ist, denken wir an Kapitän Schettino und suchen das Weite.
Schöner Segelwind bringt uns zurück nach Zakynthos. Wir suchen uns eine Bucht, die zwar nett aussieht, aber nicht wirklich gut geschützt ist. So wird die Nacht eine Wackelei. Evi stört das nicht, sie fühlt sich wie in Mamas Schoß und mützelt sehr tief, nicht ohne den Großteil der Koje für sich zu beanspruchen.


Das Essen: Auberginen, Zucchinipfanne mit Salzkartoffeln, knapp bemessen, leider kein Nachschlag. Dazu Ouzo!