Später
wurden wir dann noch von der zweiten Großmacht eingekreist. Links Russland,
rechts USA und klein Österreich dazwischen. Wir haben den Amis aber nichts
davon gesagt, dass hier der Feind liegt. Die hätten fast ihren Anker über
unseren geschmissen, aber nur fast. Beim abtauchen habe ich dann festgestellt,
dass Russland den längsten hat. Vor Österreich und abgeschlagen USA. Anker
natürlich.
Nach
morgendlichem Sportprogramm, bei dem Jürgen unseren Wirten des Vertrauens entdeckte,(
Er schaut immer ob etwas vom tripadviser ausgezeichnet ist. Der hat 4,5 von 5
möglichen Punkten. Da gehen wir hin.) genossen wir Hafenkino. Anlegemanöver von
ungeübten, dazu die Ratschläge von den Besserwissern am Steg. Ein alter Mann
spleisst hingebungsvoll ein Auge in ein Tau für sein Dingi. Er hat eine
Glitzerkappe auf, eine nicht angezündete Zigarre im Mund und so sitzt er am
Steg und arbeitet mit seinem Marlspieker.
Hunger
treibt uns zum Pitastand. Schnell bestellt ohne zu schauen. Oje, wir sind die
ersten Kunden heute. Der Spiess dreht sich zwar, aber er ist noch kalt, das Öl
für die Pommes auch, deshalb ab in die Mikro mit den Pommes. Es dauert auch
recht lange bis alles warm ist. Die Wirtin unterhält uns derweil mit ihrem
Gesang. Der ist inkludiert in den zwei Euro.
Dann findet Jürgen endlich eine Chandlery bei der es eine lang gesuchte Nietenzange gibt. Hier ist sie:
Wir
schlendern durch die Stadt, skypen, bloggen und Jürgen geht noch zur Port
Police, das steht auch auf dem Gebäude drauf. „Port Police“. Wir finden es
nicht sofort und fragen eine Dame. „Port Police? Where?“ Sie schaut uns an wie
Marsmännchen. Wir sind keine 20 Meter entfernt, sie hat keine Ahnung wovon wir
reden. Wir ziehen ohne Auskunft von dannen.
Den
Hafenkapitän überlasse ich Jürgen. Ein kleines stickiges Büro lädt nicht zum
Verweilen. Sehr amüsiert kommt Jürgen zurück. Er erklärt mir die komplizierte
Formel zur Berechnung der Hafengebühr. 9,18 Euro kommt dann raus. Das muss muss
mit der Anzahl der Tage multipliziert werden. „How long you stay?“ J: „Only one
day“. „Ok“ sagt der Capitano und tippt in seinen Taschenrechner: 1 mal 9,18
ein. Das Ergebnis: 9,18.
Natürlich
renne (oder gehe sehr schnell) ich jedes Mal zur Mole, wenn eine Fähre kommt.
Das ist immer ein Spektakel. Es gibt grosse Fähren mit kleinen Autos drauf.
Kleine Fähren mit großen Autos, schnelle Fähren ohne Autos, für jeden Geschmack
etwas dabei.
So vergeht
der Tag rasch und wir machen uns auf zu unserem Wirten. Volltreffer. Nur lokale
Küche, die Kellnerin empfiehlt uns die frischesten Sachen. Rote Rüben und
gebackenen Käse als Vorspeise, dann einen Schweineintopf Kleftiko und für mich
gab‘s auch ein Schwein mit Ebli. Das war vielleicht lecker. Hauswein in weiß
gehalten dazu und Blick aufs Meer. Was will man mehr?
Als Nachspeise, Geschenk des Hauses gab's eine undefinierbare weiße Pampe auf einem Löffel, ur süß in einem Glas Wasser. Wir wissen nicht genau was das war. Es hat uns gar nicht geschmeckt, ich hab mich aber nicht getraut es nicht zu essen.
Am Heimweg
haben wir dann noch mein Traumschiff entdeckt. Ich überlege noch den Kauf und
verhandle mit dem Besitzer. Vielleicht wird es was. Ich hoffe es ist nicht zu
eng für mich und mein Schatzi.
Und jetzt zu Matthias Anfrage.
Wir haben uns viel Zeit genommen. Berechnet und studiert. Theorien entwickelt und philosophiert. Alle Theorien wurden durch Berechnungen widerlegt. Es blieb nur eine Lösung. Du hast es schon vermutet, es ist das Gewicht. Lösung: stärkere Speichen, ca 2cm