Thursday 22 May 2014

Behördenwege


Heute war Behördentag. Gestern haben wir uns vom Marinero genau erklären lassen, wie wir zu unserem Dekpa (oder so ähnlich heisst das Endprodukt, das ist ein Zettel, den Schiffe benötigen, wenn sie in Griechenland einreisen) kommen. Ganz mühsam erklärte er uns genau bei welchem Cafe wir vorbeigehen müssen, in den zweiten Stock Zimmer 7 links hinten, dann zur Kassa, dann zurück abstempeln usw. Das hat gedauert. Er hat uns auch einen Zettel in die Hand gedrückt darauf stand in griechisch, was wir nicht lesen konnten, der Name des Formulars und sonst eigentlich nix. Ein Schaszettel also.
Zuerst sind wir in ein offiziell aussehendes Gebäude gegangen, in den zweiten Stock. Die Blicke die uns trafen wurden immer fragender. Bis wir vor einer Gruppe Damen standen, die sich mit tausenden Wahlzetteln für die EU Wahl abmühten. "Wir wollen bitte die Tax einzahlen. Sind wir hier richtig?" Tax, was ist das? Steuer, Tax Office, nie gehört. So was unanständiges macht man nicht, hier in Griechenland. Aber die Dame war sehr freundlich. Unser Marinero hat uns eine Karte gegeben. Sie rief in auf grieschische Behördenkosten vom Diensttelefon an und fragte ihn, was die beiden aus Austria denn wollen. Achso, Tax zahlen, im Tax Office na klar, warum wir das nicht gleich gesagt hätten, nein da sind wir falsch. Die Strasse runter, dann rechts bis zur Piräus Bank, dann links, zum Cafe Lobo durch den .. wie heisst denn das auf Englisch, Arc, Bogen, dort durch, dritte Tür Links, zweiter Stock - das kam uns bekannt vor. Wir haben es auch rasch gefunden.
Das Stiegenhaus war so niedrig, dass sich Jürgen bücken musste. Zweimal Fragen und wir standen vor der Dame, die kein Wort Englisch sprach. Was nun, ein Dolmetscher ruft ihr von hinten Instruktionen zu. Steuernummer will sie. Eine griechische. Aha, woher sollen wir die nehmen? Jürgen hat sich gemerkt, dass bei dieser Frage die Passnummer anzugeben ist. Gesagt getan. Unsere Passnummer ist jetzt eine griechische tax number. Wir haben dann 29,75 am Zahlschalter eingezahlt und trotzdem dem wir unser bestes griechisch und zwei Lächeln eingesetzt haben bekamen wir keins zurück. Wir sind hier auf einem Amt, da wird nicht gelächelt (Entschuldige Alex, ist eh' nur auf griechischen Ämtern so).
Stolz halten wir den Zahlungsbeleg mit drei Stempeln und zwei Unterschriften in Händen.
Auf zur Port Police.
Auch Jürgen hat schon einiges an griechisch gelernt und grüßt den Polizeibeamten mit einem herzlichen Jamas. Kaum ausgesprochen hat er auch gleich selbst gemerkt, dass er dem streng schauenden Beamten gerade zugeprostet hat. Der schickt uns um die Ecke in den ersten Stock. Wir können uns beim verlassen fast nicht halten vor lachen.
Der Rest geht dann recht einfach. Ein handgeschriebenes Formular, das nicht oft das Tageslicht in Zakynthos erblickt. Wir seien wirklich von Italien direkt nach Zakynthos gesegelt und nicht vorher einen anderen griechischen Hafen angelaufen? Nein, beide schütteln mit ernster Miene den Kopf. Wir haben uns vorher für diese Variante entschieden anstatt zu erklären, dass der Polizist in Korfu uns weggeschickt hat, weil die Taxoffice zu hatte.
Juhu, das Dekpa ist in unserem Besitz. Wir sind uns einige, dass wir es nie wieder brauchen werden und kein Hahn danach krähen wird. Wurscht, wir wollten es wissen.

Nächster Halt, SIM Karte. Zuerst ins Vodafon shop. Keine SIM Karte lagernd, aber sie haben das beste Netz. Nächster Shop. Haben alles da, aber 20 Leute vor uns. Nach 15 Minuten schleichen wir uns. Nächster Shop WIND. Dort bekommen wir die SIM Karte für das Internetz. Bei Vodafon hätten wir 15 Euro SIM und 30 Euro für 5 GB berappt. Bei Wind haben wir 9,90 bezahlt. Für die SIM und 6 GB für 30 Tage. Wir sind uns sicher, der hat sich geirrt. Auf der Verpackung stand 14,90 SIM. So haben wir 75% unseres gestrigen Tankverlustes wieder wettgemacht.

Jetzt wird es schön langsam ziemlich heiss. Wir sind zurück am Schiff und beginnen zu putzen. Morgen ist Hasi und My Tag, alles muss blitzen.

Ich bin heute die Strecke zum Flughafen gelaufen als Test, damit uns der Taxler morgen nicht bescheisst.

Das Lokal für heute Abend haben wir auch schon gefunden. Nette griechische Taverne.

Den heutigen Cappucino bekamen wir mit einem Herz aus Schokolade serviert. Die Kellnerin hat  verneint, als wir sie fragten ob das Herz von ihr für uns sei. Sie kicherte und meinte der Barjunge hat's gemacht. Als wir uns umdrehten zwinkerte er uns zu. Wir haben ein bisschen schneller als sonst den Kaffee getrunken und das Weite gesucht.