Wednesday 2 July 2014

Im Golf von Ambrakia

Heute ist Mittwoch, es ist halb elf und ich schreibe den Blog für die letzten beiden Tage. Nach unserem Marina Aufenthalt in Vathi auf Meganisi wollten wir wieder in eine Bucht. Gleich um die Ecke auf Lefkas bot sich eine an. Ganz langsam mit wenig Wind segeln wir friedlich dahin. Am Wasser tummeln sich sehr viele Segelboote. Die kommen aus der großen Marina auf Lefkas und aus Preveza. Wir fahren auf unsere Zielbucht zu und … tausende Boote. Also ob es tausend waren, weiß ich nicht aber einige hundert bestimmt. Die Bucht ist lang gezogen und nicht sehr tief. Das Wasser trüb und warm. Die Wassertemperatur hat mittlerweile die 26 Grad Marke durchstoßen. Begonnen haben wir bei 16 Grad auf den Tramezini Insel (oder so ähnlich).
Wir werfen den Anker und fahren am Abend mit dem Dingi in die Stadt. Vorbei an Werften, die die Boote aus dem Wasser ziehen und nicht mit einem Kran heben.
Die Stadt ist laut und voller Touristen, die Lokale voll. An der Mole werden die Ausflugsgäste für morgen geworben.
Wir gehen chinesisch Essen. Das haben wir noch nie gemacht auf unserer Reise. Im Lokal sind nur zwei Tische voll, beide mit Griechen besetzt. Wer geht auch schon zu einem Chinesen, wenn man in Griechenland Urlaub macht?

Mit diesem Wikingerschiff kann man Badeausflüge machen. Sie haben wirklich Ruder und auch Ruderplätze an Bord. Ob das lustig ist?



Am nächsten Morgen zischen wir gleich ab. Bei schönem Wind kreuzen wir Lefkas entlang nach Norden. Dort müssen wir durch einen engen, ausgebaggerten Kanal. Viele Wracks am Rand zeugen, dass es wirklich seicht ist. Mit Stecken ist der Kanal abgegrenzt. Nicht sehr breit, Gegenverkehr. In der Nacht wollen wir hier nicht sein. Die große Marina am Ende des Kanals ist laut Handbuch die teuerste von allen, wo wir bisher waren. Wir fahren etwas schneller dran vorbei und versuchen es im Stadthafen. Dort ist kein Platz für uns. Wir entscheiden uns für den Golf von Ambrakia. Wir rechnen damit, dass sich dort keine Chartermassen hin verirren.
Am Ende des Kanals von Lefkas gibt’s dann die Drehbrücke, die einmal pro Stunde aufmacht. Nach 20 Minuten warten können wir durch. Wir sind wieder in der Adria. Das Wasser ist glasklar und hat tolle Farben. Super Segelwind bringt uns rasch zur Einfahrt nach Preveza in den Golf. Der Wind kommt aus der richtigen Richtung, hört, hört und wir segeln am Flughafen, den wir in vier Tagen besuchen werden und an der Marina Cleopatra vorbei. Dort werden wir morgen anlegen und die Reise beenden.
Ein paar Meilen weiter hinten im Golf, nach vielen Fischzuchten und einem Slalom durch Ansteuerungstonnen wegen seichtem Wasser sehen wir unseren Ersten Pelikan. Er treibt sich in der Nähe einer Fischzucht herum.

Das Baggerschiff hat eine Sisyphusarbeit. Sobald das eine Ende tief genug ist, geht's am andere wieder lost.

Aaah, Brücke, dreht sich!




Um halb sieben legen wir in Vonitsa an. Ein kleiner verträumter Ort. Wenig Touristen, keine Charterer. An der Mole vertreiben wir einen Fischer, der uns mit ein paar unverständlichen Grüßen bedeckt. Es gibt Moorings und gute Poller zum fest machen. Wieder einmal umsonst. Das bringt aber auch hier gewisse Probleme mit sich. Zirka 10 Boote liegen hier schon sehr lange und verrotten schön langsam. Das bringt dem Ort weniger Gäste, weil die Plätze belegt sind und Probleme, wenn dann so ein Schiff an der Mole sinkt. Der Ort gefällt uns gut und wir werden heute auch da bleiben.
Süßwasserquellen sprudeln aus der Mole. Das Wasser ist sehr kalt und mischt sich nicht mit dem Salzwasser. Wenn Süß- und Salzwasser aufeinandertreffen macht das einen trüben Schleier im Wasser. Das Süßwasser schwimmt oben auf. Das ist recht lustig, wenn man zum ersten Mal hineinspringt und 25 Grad erwartet. Die Oberfläche hat aber nur 18 oder 19.
Heute wird ein bisschen was repariert und sonst nichts getan.