Wednesday 21 May 2014

Yihaaaa we are there

Gemeinde, wir sind in Zakynthos. Am Anfang dachten wir noch: locker, null problemo, nach einer Woche waren wir schon ein bisschen unentspannter und nach zwei Wochen dachten wir, oje oje das wir knapp. Und wenn da nicht der Höllenritt von Montenegro nach Korfu gewesen wäre, dann hätten unsere Mädels hier ein bisschen warten müssen.

Was ist heute denn passiert? Wir sind früh los von Fiskardo. Wir lagen direkt unter der Taverne Niklos. Von der haben wir schon in unserem Führer gelesen. Als wir gestern anlegten kam ein freundlicher älterer Mann (noch älter als wir) und half und sehr zuvorkommend. Sein Palstek mit einem halben Schlag war sehenswert, argwöhnisch habe ich ihn kontrolliert. Das hat er gemerkt und in bestem Deutsch bemerkt, dass er neun Jahre lang zur See gefahren ist. Es war Niklos him self. Er lud uns in seine Taverne ein, diesem Ruf sind wir dann nicht gefolgt. Wir hatten schon gegessen.
Also, ganz zeitlich, so um acht, alles schläft noch fahren wir schön langsam die Straße von Ithaka entlang. Dort wo Odysseus gelebt hat. Ein paar Stunden lang haben wir Zeit uns vorzustellen, wie Odysseus bei seiner Rückkehr den Freiern seiner Frau Penelope zeigte wo der Bartl den Moscht holt. Er alleine konnte den Bogen spannen. Gemeinsam mit seinem Sohn Telemachos erschoss er alle Freier mit dem Bogen. War das wirklich so?

War Odysseus wirklich auf Irrfahrt? Kam er wirklich bei den Sirenen vorbei? Mussten ihm seine Mitreisenden Wolle in die Ohren stopfen? Ja, so ähnlich ging es mir auch, glücklicherweise gibt es eine App, die Jürgens Gitarre stimmt, da geht’s dann besser.
So verbrachten wir ein paar Stunden in Gedanken an diesen Helden als uns das Platschen eines Fisches aufschreckt. Nur Platsch, kein Schnaub, nanu was ist denn das? Dreimal sahen wir ihn, den Schwertfisch. Zirka einen Meter groß sprang er in die Luft. Ein bewegend Ereignis. Sahen wir beide noch nie.

Dann frischte der Wind auf und wir zischten mit sechs Knoten Richtung Ziel.
Zakynthos ist eine laute Stadt. Der Hafen ist groß, wir haben noch einen Platz am Ende der Mole ergattert. Der Marinero war freundlich aber bestimmt und wollte uns die Behördenwege gegen ein kleines Bakschisch abnehmen, nicht mit uns, wir machen das selbst. „One Euro saved is one Euro earned!“ – Mittlerweile auch meine Devise, doch auch hier kam alles anders. Wir mussten tanken, die Nadel stand schon weit unter halb. Also warum nicht den freundlichen Menschen am Kai Vertrauen schenken und dem Mann mit dem Tankwagen bitten unseren Tank zu füllen. Gesagt getan. Jürgen wollte noch den ersten Schwall aus dem Tank mit dem Mr. Funnel Trichter prüfen. Der Tankmann warnt noch „lot of pressure“, doch zu spät, Jürgen dreht am Hahn und eine Ladung Diesel übergießt sich über ihn. Er nimmt‘s gelassen und steht dieselüberströmt mit dem Trichter in der Hand da und versucht den Diesel in den Tank zu bekommen.

Davor raunt mir Jürgen noch zu, „schau ob er auf null stellt“. Ich renne hinter den Wagen und er zeigt mir großzügig, „look, reset to zero“. Dann folgt der Schwall, ich bin unachtsam und der Tankmann hantiert beim Zählwerk. Als ich es bemerke und zu ihm laufe ist es zu spät. Drei Liter sind im Tank und 23 Liter werden angezeigt. 1,4 Euro pro Liter, 30 Euro Extrabonus für den Tankmann. Tja, wieder was gelernt. Trau schau wem!
Dafür liegen wir hier sicher im Hafen und haben gut zu Abend gegessen. Den morgigen Tag haben wir mit einem Behördenweg und den Vorbereitungen für unsere Mädels geplant. Waschen, rasieren, aufräumen, das Boot putzen usw.

Morgen sind sie da, unsere Mädels. Wir berichten von der „Grande explosione“ aber keine Details!
Und das ist der Blick auf Ithaka, die Heldeninsel.


Bei der Einfahrt nach Zakynthos rauschten wir mit 6 Knoten bei raumen Wind durch die Wellen.
 
Und das ist das Auto von unserem Tankmann, vielleicht tankt ja noch jemand anderer und ich kann ihn dabei beobachten, aber was dann?