Saturday 7 June 2014

A so a schena Tog

Wie stressig wir es haben, habe ich ja schon berichtet. So war’s dann auch. Zuerst laufen, dann auf den Bauermarkt. Marillen, Paradeiser, Kartoffel, Orangen (sehr süß, sehr saftig, sehr lecker). Dann zum Supermarkt. Schon wieder kein Mineralwasser. Nur „natural“, keine Kugeln. Oja, Perier gibt es in der Glasflasche um 1,70.

Nach dem bunkern geh‘ ich wieder Angeln und fang noch zwei kleine Fische. Alle vier werden dann ausgenommen und entschuppt und dann ab in die Pfanne. Leider schmecken sie nicht so gut. Nicht schlecht, aber nicht so gut wie Evis Dori. Die Goldstrieme wird beim nächsten Biss wieder in die Freiheit entlassen.


Mittlerweile habe ich alle vier Schildkröten gesehen. Ich verfolge sie mit dem Schlauchboot und paddle leise hinter her. Zwei lassen sich das gefallen und tauchen alle zwei Minuten zum Luft holen direkt vor mir auf. Beeindruckendes Erlebnis. Besonders die große. Drei sind in etwa gleich groß, 60 cm und die vierte ist ein schönes Stück größer.
Dann muss wieder mit den Nachbarn geplaudert werden. Ein Italiener und eine Schweizerin auf einer Hallberg Rassy, 42 Fuss. Schaut aus wie ein italienischer Balkon, sie hatten heute Waschtag. Sie lagen jetzt 6 Monate in Kalamata, was sie dort gemacht haben? „Enjoy your life“ meint die Schwitzerin. Sie haben vier Katzen an Board. Die letzte haben sie in Ägypten als Baby von der Straße aufgeklaubt. Nix für uns. Untereinander sprechen sie Englisch, mit den Katzen sprechen beide Italienisch. Sehr witzig.

Um sechs machen wir uns wieder in die Altstadt auf. In der Früh beim Laufen war hier noch keine Menschenseele. Ab und zu klapperte irgendwo ein Teller. Jetzt ist die Stadt zum Leben erwacht. Ein Souvenirgeschäft reiht sich an das nächste. Ein Lokal neben dem anderen. Nur keine Kunden. Geparkt wird vor der Stadt, einspurig. Jeder probiert bis zur Stadt zu fahren um dann die 2 km wieder umzukehren und doch den Parkplatz ganz am Anfang zu nehmen.
Bevor wir in die Stadt kommen schauen wir noch einem aufgeregten Griechen beim Angeln im Hafenbecken zu. Ganz hektisch ist er. Er hat eine Rolle in der Hand und schwingt mit der anderen den Köder. Eine rasche Drehung und dann saust er hinaus, der Köder. Was ist das? Komisch gelb, drei Zacken, ich kann es nicht erkennen. Er zieht die Leine mit ruckartigen Bewegungen wieder ein. Jetzt wird’s hektisch. Er nimmt seinen Käscher und hält ihn ins Meer. Dann hupft er wie ein Rumpelstilzchen schreit und ärgert sich. Ich hab‘ noch immer nicht kapiert womit und was er fischt. Auf ein Neues. Zisccch, die Leine surrt. Ruckendes ziehen an der Leine und da plötzlich: Eine Krake, 30 cm lang schnappt sich den Köder wickelt sich um ihn herum, dass man ihn nicht mehr sieht. Sie lässt die Beute nicht los auch als der Fischer sie an die Wasseroberfläche zieht. Jetzt ist es nur mehr ein gekonnter Griff mit dem Kescher und gefangen ist das Tier. Er freut sich ungefähr so, wie ich, als ich den Ersten Fisch gefangen habe. Drei schnelle Stiche mit dem Taschenmesser, zwei in die Augen, einer dazwischen und ab ins Nylonsackerl damit. Jetzt liegt er da, der Köder. Ein Hühnerfuss mit einem Stück Kette, kein Haken, nix. Nur ein Hendlfussal. So geht das also.

Zu Abend suchen wir uns ein Lokal, wo gestern viele griechisch aussehende Leute gesessen sind. Das Essen ist gut und günstig. Der netten älteren Dame konnten wir mit unseren griechisch Kenntnissen kein Lächeln entlocken. Wortlos servierte sie das Essen. Nur beim Geschenk des Hauses wanderte ein kurzes Schmunzeln über ihr Gesicht. Ob wir Früchte wollen fragt sie in gutem Englisch. Einmal hatten wir das schon. Äpfel mit Zimt und Honig, sehr fein. Darauf freuen wir uns. Sie bringt uns kandierte Weintrauben in Honig. Eines der ganz wenigen Dinge, die wir beide nicht wollen. Picksüss würgen wird der Höflichkeit halber die Dinger runter. Darauf brauch ich einen Ouzo.