Monday 2 June 2014

A so a schiache Stodt

Um acht Uhr früh lichten wir den Anker. Er klemmt ein bisschen zwischen ein paar Felsbrocken, wir bekommen ihn aber rasch frei.
Das Ziel, Kalamata ist schon in Sicht. Am oberen Ende der Bucht es Ersten Fingers am Peloponnes. Es sind eigentlich nur 15 Seemeilen, wenn da nicht der Wind genau auf die Nase bliese. Also werden es knapp 30 Meilen bis zum Ziel, dafür aber bei tollem Segelwind. Die Logge zeigt ein paar mal 8 Knoten, das glauben wir ihr aber nicht, sie will uns wahrscheinlich nur für die doppelte Fahrtstrecke versöhnen.
Unlängst haben wir auf einer italienischen Motoryacht ein riesen Basilikum gesehen. In einem Tontopf, ein richtiger Buschen. Wir haben es Basil nicht gesagt. Und als er, wie jeden Morgen nach draußen wollte, haben wir ihm vorgeschwindelt, dass heute zu starke Sonne ist und dass das nicht gut für ihn sei.

Kalamata hat eine richtige Marina. Strom, Wasser, Duschen alles was man braucht. Sogar ein Internet, das nicht funktioniert, gibt es hier, wir haben wieder unser eigenes benutzt.

Am Nachmittag haben wir einen Spaziergang in die Stadt gemacht. Eine Stadt, deren Zentrum nicht in Hafennähe liegt. Eine hässliche Stadt. Kein Tourismus, am Nachmittag wie ausgestorben.

Am Abend wollten wir Essen gehen. Jetzt kennen wir schon den Weg und ersparen uns den nachmittägigen Umweg. Die Stadt ist zum Leben erwacht. Frohen Mutes suchen wir ein Restaurant, finden aber keines. Das gibt's doch nicht. Eine ziemlich große Stadt und kein einziges Restaurant. Nur Cafes, Bars und Fastfoodlokale. Die liefern auch alle aus. Burgers, Pita und Crêpes. So eines wird es dann auch, wir haben Hunger. Ein guter Beefburger mit Pommes und ein Bierchen dazu. Das Bier am Stadtrand kosten 2,30. Guter Preis

Danach schmeissen wir uns ins nightlife und suchen uns ein Internet. Dort kostet das Bier dann 5 Euro. Sehr stolz. Ich wusste nicht, dass in Österreich 2% der Bausumme von öffentlichen Gebäuden für Kunst genutzt werden muss. Hier scheint es ähnlich zu sein, anders können wir uns solche Werke nicht erklären. Was könnte das wohl sein und darstellen?
So schaun Palmen aus, wenn man sie nicht pflegt. Dafür gibt es an jeder Ecke Zitronenbäume.
Auch das können wir uns nicht erklären. Was denn jetzt?
Diese blauen Wimmerl auf den Polizeiautos habe ich schon lang nicht mehr gesehen. Hier gibt es sie noch, genauso wie einen BMW 1800 und einen Opel Ascona B.
 
Wir sind ja hier in Kalamata, weil zirka 100 Meilen südlich ein Tief mit sehr starkem Wind vorbeidüst. Dieses Tief brachte in der Nacht Regen und mit dem Regen ordentlich Sand aus der Sahara. Das Schiff war heute früh mit einem rotem Schleier überzogen. Das beschert uns einen Zusatztermin, Boot waschen.
Der freie Tag wird aber nicht etwa zum chillen verwendet, nein es wird gebastelt. Ein automatischer Bilgeschalter muss eingebaut werden.
 
 
 
 
 

4 comments:

Anonymous said...

Hallo lieber Michael!
Hatte heute mal länger Zeit eure
"Geschichten" zu lesen...
klingt so toll und man bekommt so schön fernweh...und für den heutigen "Putztag" wünsche ich euch viel Durchhaltevermögen:)
Dix Bussal Manuela

Anonymous said...

Hallo, ihr zwei - es scheint ja eine sehr spannende Zeit zu sein, die ihr da grade habt! Vielen Dank für die interessanten Gschichtln und die stimmungsvollen Bilder! ...ihr seid sehr inspirierend mit Eurem Projekt! Viel Spaß noch und schöne Momente, auch beim Putzen & es wird scho wieda amoi a schene Stodt kumman! Und lieber Michi - ich hab`noch etwas für Dich...vielleicht macht es Sinn...der Satz saust schon seit ein paar Tagen in meinem Kopf herum: Schief am Schiff schiffen
liebe Grüße, Valentina

Anonymous said...

Poetische Zugabe:

"Die Buchse vom Bug buxen"
"Haggis am Heck hacken"

;-) Myriam

Michael P said...

Liebe Valentina,
Ja, das ist ein großes Thema, das am Schiff schiffen. Wenn wir unter Segel sind, dann ist es auch meistens schief. Wir besprechen ob wir diese Situation mal fotografisch festhalten, falls sich jemand nix unter "schief am Schiff schiffen" vorstellen kann.
Lg
Michi